Übersichtsgrafik

Privates Netzwerk

Falls du noch gar keine Ahnung hast, wie dein Heimnetzwerk funktioniert, oder wenn du Bedenken hast, alles richtig angeschlossen zu haben, dann bist du hier richtig.

Der Router - Die Schaltundwaltzentrale

Er stellt die Verbindung zum Internet her und stellt dir ein Heim-Netzwerk zur Verfügung, in dem du alle deine Computer und Drucker direkt über Kabel anschließt oder über WLAN verbindest.

Den Router in Betrieb nehmen

In der Grundeinstellung (Standard-Konfiguration), so wie er von deinem Internet-Anbieter (Provider) kommt, ist er bereits anschlussfertig.

Auf der Rückseite der Router (Speedport der Telekom und Fritz!Box) gibt es einige farbige Anschlussbuchsen und allermeist steht an einer grauen Buchse die Bezeichnung „DSL“. Dieser wird mit dem geeigneten Kabel direkt mit der Telefondose verbunden.

Dieses Kabel hat tatsächlich am einen Ende einen Netzwerk-Stecker und am anderen Ende einen Telefon-Stecker (TAE-Stecker), der nur an der richtigen (mittleren) Buchse der Telefondose eingesteckt werden kann.

Sobald der Router am Strom ist, fangen auch schon die LEDs an zu blinken. Jetzt befindet sich der Router in der Synchronisierungsphase. Es wird also die Verbindung zum Provider automatisch aufgebaut.

Das Blinken kann schon eine kleine Weile dauern. Leuchtet die DSL-LED durchgängig, ist der Router mit dem Internet verbunden.

Hört das Blinken auch nach fünf Minuten noch nicht auf, könnte es am Anschluss liegen, oder an einem Problem beim Provider. Dann die Hotline anrufen und am besten vorher schon die Kundennummer, Anschluss-Nummer heraussuchen. Das spart Zeit und Nerven auf beiden Seiten.

Die Verkabelung

Netzwerkkabel werden auch Patch-Kabel genannt und haben Bezeichnungen wie CAT5e oder CAT6. Diese Bezeichnung ist auf diesen Kabeln aufgedruckt. Manchmal muss man ganz genau hinschauen.

Auch wenn Netzwerkkabel einiges hinnehmen können, lassen defekte Kabel nur noch zeitweise oder gar keine physikalischen Signale mehr durch. Das führt zu sehr langsamen Verbindungen oder zum Ausfall der Datenübertragung.

Kaputte „Nasen“ an den Steckern, die an- oder abgebrochen sind, lassen das Kabel oft unbemerkt aus der Buchse rutschen.

Für Kabel und Buchse gilt immer:
Es muss „Klick“ machen zwischen den beiden, sonst wird das auf Dauer nichts! Es reicht oft schon, wenn der Stecker, nicht unbedingt sichtbar, etwas herausrutscht und schon tut sich nichts mehr.

Seltsamerweise gibt es Stecker, die überall gut sitzen und solche die irgendwie nicht so ganz der Norm entsprechen und nicht in jede Buchse passen. Also nicht in jedem Fall das günstigste Kabel verwenden! Damit kann man sich auch die Netzwerkbuchse im Computer beschädigen. Besonders bei Laptops ist das extrem ärgerlich.

Wenn du also siehst, dass das Kabel stark gequetscht ist, oder die „Nasen“ sich nicht mehr schnalzen lassen, besorge dir gleich ein neues.

Dreht man die beiden Stecker so, dass die „Nase“ nach unten zeigt, sollten dort, wenn es zu erkennen ist, im Stecker 8 verschiedenfarbige Drähtchen (Adern) münden. Wenn es nur zwei Drähtchen sind, dann hast du kein Netzwerk-Kabel in der Hand, dann funktioniert gar nichts.

Ein älteres 4adriges Kabel würde man zwar verwenden können, jedoch ist das schon lange nicht mehr „State Of The Art“ und kommt bei Fachleuten immer gleich in die Tonne. Warum das!?
Ein Heimnetz-Router hat auf seinen Ports mittlerweile bis zu 1 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde) und Internet-Zugänge können schon mal 400 Mbit/s und schneller sein. Ein vieradriges Kabel würde aber nur 100 Mbit/s (Megabit pro Sekunde) ermöglichen. Man würde sich also um den Spaß bringen, den man bezahlt.

Verbinden wir also ein Ende des Netzwerk-Kabels mit dem Router. Am Router findet man dazu oft farbig markierte Bereiche mit der Aufschrift „LAN 1“ bis „LAN 4“. Hier sind wir also (meistens gelb-) goldrichtig!

Das andere Ende des Kabels hast du sicher schon mit dem Computer verbunden. Dort gibt es nur eine Buchse, in der dieser Stecker wirklich in Breite und Höhe passt.

Die kleinen grünen LEDs direkt an der Buchse des Rechners beginnen zu leuchten und die Datenübertragung kann beginnen, was man am blinken der orange-gelben LEDs erkennen kann. Dein Betriebssystem, Linux oder Windows, zeigt mit einem kleinen Bildchen (Icon) auch gleich an, dass Musik auf der Leitung ist.

WLAN verbinden

WLAN-Router der Telekom haben WLAN gerne schonmal aktiv, bei der Fritz!Box kann man das WLAN über einen Knopf, mit der Aufschrift „WLAN (WPS)“ an der Oberseite ein- und ausschalten. In jedem Fall zeigt der Router ein aktives WLAN mit einer entsprechend bezeichneten, leuchtenden LED an.

Stellen wir also eine Verbindung mit dem Laptop oder dem Smartphone her.
Bei den Routern ist der Name des WLANs (SSID) und der WLAN-Schlüssel (WPA2-Key) auf der Unter- oder Rückseite des WLAN-Routers abzulesen.

Jetzt also nur diesem WLAN-Namen (SSID) mit Laptop oder Smartphone finden und danach den 16- bis 20stelligen WLAN-Schlüssel eingeben. Wenn du alles richtig eingetippt hast, kann es sein, dass der tatsächliche Verbindungsaufbau ein paar Sekunden dauert.

Der Router - Etwas ausführlicher

Warum macht es Sinn, unseren Freund, den Router, noch ein wenig besser zu verstehen?

Er macht uns das Leben wirklich leicht, weil er eine ganze Reihe von Diensten zur Verfügung stellt, die unser Netzwerk, ohne unser Zutun, automatisch bietet.

Die Anschlüsse eines Routers

  • Power: Die Stromversorgung. Klar da kommt das Netzteil dran.
  • Reset: Wenn das Gerät an den Provider zurückgeschickt wird oder an jemand anderem verkauft werden soll, sind wir hier mit einer Büronadel schnell am Ziel. Ob das Gerät wirklich zurückgesetzt ist, sollte man aber überprüfen, in dem man sich mit seiner Weboberfläche verbindet. Dies sollte nur mit dem ursprünglichen Gerätepasswort (auf dem Gerät aufgedruckt) möglich sein.
  • DSL: Anschluss zum Telefonnetz
  • LAN: Hier werden alle kabelgebundenen Netzwerk-Geräte, wie Computer, Drucker, etc. direkt verbunden. In der Grundeinstellung des Routers ist es egal, welche Buchse man verwendet. Alle hier angeschlossenen Geräte sind im selben Netzwerk, d.h. sie können untereinander kommunizieren. Bei Fritz!Boxen kann man allerdings auf dem Port 4 auch ein Gäste-LAN aktivieren. Damit hätte ein Gast dann keinen direkten Zugriff auf deine Geräte, könnte aber ins Internet.
  • USB: Oft können USB-Sticks eingesteckt werden, um Daten für das gesamte Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Leider ist das oft nicht besonders flott und kann dir keine NAS, oder einen Datei-Server ersetzen.

Die wichtigsten Netzwerk-Funktionen eines Routers

Network Address Translation (NAT)

Daten werden durch den Router von einem Netzwerk (internes Heim-Netz) in ein anderes Netzwerk, dem Internet, übersetzt. Der Router hat, sobald die Internet-Verbindung besteht, tatsächlich eine einmalige Adresse im Internet:

Gib doch gleich mal in der Adresse-Zeile des Browsers (Internet Explorer, Firefox, Chrome, Safari, Opera) folgenden Adresse ein: https://www.wieistmeineip.de

Diese Seite zeigt dir die Internet-Adresse deines Routers an. Über diese Adresse ist er direkt erreichbar und zwar von jedem Fleck der Welt!

Was hat das mit NAT zu tun? Ganz einfach: Niemand kann direkt auf deinen Computer, an dem du gerade sitzt, direkt zugreifen. Für dich sieht es aber so aus, als wäre dein Computer direkt im Internet. Von außen, sieht man aber nur den Router. Der Router versteckt sozusagen die Geräte des eigenen LANs und vermittelt nur die Daten-Pakete zwischen den beiden Netzen, weiß aber genau, wer welche Daten-Pakete zurückbekommt. Wenn sie an den Router angeschlossen sind, brauchen Laptop und die Smartphones also keine eigene Internet-Adresse und können von dort aus, auch nicht direkt angesprochen werden. Toll oder?

Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP)

Damit die Geräte in WLAN oder LAN überhaupt untereinander und mit dem Internet kommunizieren können, erhalten diese von Router automatisch jeweils eine eindeutige interne Netzwerk-Adresse. Jede Netzwerk-Adresse wird auch hier nur ein einziges Mal vergeben.

Solch eine Netzwerk-Adresse nennt sich auch IPv4-Adresse und sieht etwa so aus:
192.168.0.10

Der Aufbau (für eine sogenannte IPv4-Adresse) ist immer: W.X.Y.Z

Gibt es z.B. drei Geräte im Netzwerk, so erhalten diese durch den DHCP-Service beispielsweise fortlaufende Adressen wie:
192.168.0.10, 192.168.0.11, 192.168.0.12

Welche Adresse ein Netzwerk-Gerät hat, kann man auf der Router-Weboberfläche nachprüfen, oder direkt am Computer. Hast du Windows, geht dies sehr leicht im Command-Fenster (CMD):

Also mal kurz die Windows-Taste drücken→direkt CMD eintippen→ und im darauf erscheinenden schwarzen CMD-Fenster „ipconfig /all“ eingeben.

In der Ausgabe sieht man dann eine Zeile mit „IP-Adresse:“. Dahinter z.B.: 192.168.0.2

Dies ist dann die Netzwerk-Adresse dieses Computers.

Zusätzlich siehst du auch die Gateway-Adresse. Das ist dann die Adresse des Routers. Beispielsweise: 192.168.0.1

Gibt man diese Adresse in Browser ein, kommt man direkt auf die Webseite des Routers und kann sich dort anmelden.

Der Router – Das Gateway

Daten-Pakete werden vom Router, in unserem einfachen Netzwerk, zwischen zwei Netzen vermittelt, nämlich deinem internen Netzwerk und dem Internet. Damit der Computer weiß, wo er die Daten-Pakete hinschicken soll, damit er also mit dem Internet kommunizieren kann, erhält er vom DHCP-Dienst des Routers, mit seiner neuen eigenen Netzwerk-Adresse, auch die Adresse des Routers (Gateway-Adresse).

Dein mobiler Router - Das Smartphone

Du hast mit deinem Smartphone auch immer einen Router in der Jackentasche. Angenommen, du stellst diese Funktion so ein, dass dieses mobile WLAN den gleichen Namen und den gleichen WPA2-Key wie Zuhause hat, brauchst du unterwegs nur das Tethering aktivieren und dein Laptop oder Tablet ist automatisch im Internet. Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass du damit (hoffentlich) auch ein tolles WLAN-Passwort verwendest. Ein weiterer Vorteil ist, dass du kein öffentliches WLAN benutzen musst.

Warum?

Genauso, wie du dieses WLAN in deinem Smartphone benennen und einstellen darfst, könnte das auch ein Bösewicht (nicht immer an Hoodies erkennbar) im Café neben dir machen. Er vergibt seinem Rechner den gleichen WLAN-Namen (SSID) wie das Café und du merkst gar nicht, dass du über seinen Laptop surfst. Den Rest kannst du dir sicher ausmalen…

Netzwerk – Trouble Shooting

Die erste Frage ist immer: Funktionieren nur einzelne Geräte nicht, oder funktioniert gar nichts?

Je mehr Geräte, also Laptops, Handys, etc. betroffen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zentrales Gerät, meistens der Router oder der Switch, seinen Dienst nicht erledigen will.

Problem mit zwei Routern

Du hast dich schon ertappt? Geschenkt! Damit bist du in bester Gesellschaft...

Kaufe dir einen Gigabit-Switch und lass den zweiten Router weg.

Wenn es dich aber interessiert was hier passiert, solltest du verstanden haben, was DHCP und eine Gateway-Adresse ist.

Wird der Internet-Anbieter (Provider) gewechselt, kommt auch meist ein neuer Router ins Haus. Vielleicht hast du dir dann auch schon die Frage gestellt: Kann ich den alten Router jetzt noch irgendwie weiter verwenden? Schließlich hat er ja genügend Anschlüsse, die man sich vielleicht zunutze machen könnte… Um es vorweg zu nehmen: es kommt darauf an. Aber erst mal nicht!

Wo ist das Problem?

Angenommen, wir verbinden den neuen Router mit dem Internet und alle Geräte funktionieren einwandfrei. Dann entscheiden wir, den alten Router mit unserem Netzwerk zu verbinden um dort weitere Geräte in Betrieb nehmen zu können, weil diese vielleicht in einer anderen Ecke des Zimmers stehen und man sich ja Kabel sparen möchte, der Optik wegen. Gute Idee eigentlich, weil der aufgeklärte Mann hat ja auch immer den Woman acceptance factor fest im Blick…

Irgendwann, wird man z.B. den Laptop mal wieder an das Netz anschließen und erlebt immer mal wieder, wie von Geisterhand eine dolle Überraschung: Einmal funktionieren alles, dann wieder gar nichts. SPOoooOKY!

Warum?

Hat man übersehen, das DHCP auf dem alten Router abzuschalten, vergibt dieser Netzwerk-Adressen, genau wie der neue Router. Einerseits könnte das ein ganz anderes Netz sein, also völlig falsche Adressen, sodass sich die Computer untereinander im Netzwerk nicht sehen können, es könnte aber auch ein anderes Gateway bei der Adressvergabe mitgeliefert werden, dann kommt man einmal ins Internet und dann wieder nicht. Es könnten aber auch Netzwerk-Adressen doppelt vergeben werden, wo sie doch einmalig sein müssten. Das Ergebnis ist nicht vorhersehbar. Ein Computer schnallt also gar nicht, dass er seine Adresse vom falschen Router bekommen hat. Er ruft am Anfang nur ins Netz, dass er eine Adresse haben will und der „schnellere“ Router „gewinnt“ und vergibt ihm großzügig eine Adresse aus seinem Bereich.

Wenn du dich etwas mit dem Router, auseinandersetzen willst, dann nimm einfach die Gateway-Adresse, die du im CMD-Fenster (auch Terminal-Fenster genannt) gefunden hast, melde dich auf dem Router an und schau mal nach DHCP. Dort siehst du die Adressbereiche, die eingestellt werden können und du könntest sie auch theoretisch verändern, wenn es beispielsweise Geräte in deinem Netzwerk geben soll, die eine feste Adresse haben müssen, wie z.B. eine NAS oder ein Datei- oder Web-Server. Diese aber nur, um das Thema etwas abgerundet zu haben.